Norddeutsche Hochschule für Rechtspflege

Studium zum Diplom Rechtspfleger/in (FH)

Das Studium an der Norddeutschen Hochschule für Rechtspflege bereitet Sie auf die Aufgaben einer Diplom Rechtspflegerin/eines Diplom Rechtspflegers vor.

Im Gegensatz zum Beruf eines Richters ist der Beruf des Rechtspflegers weitgehend unbekannt. Das mag einerseits daran liegen, dass Rechtspfleger zwar auch in Gerichten und Staatsanwaltschaften arbeiten, jedoch überwiegend die der Allgemeinheit nicht so bekannten Rechtsgebiete selbständig bearbeiten. Im Vergleich zum Richterberuf ist der Beruf des Rechtspflegers außerdem relativ jung. Dabei wird fast jeder Bürger einmal in seinem Leben mit einem Rechtspfleger zu tun bekommen. Andererseits sorgt eine unrichtige Berichterstattung der Medien dafür, dass Aufgaben des Rechtspflegers anderen juristischen Personenkreisen zugeschrieben werden. Beispielsweise finden sich in Fernsehserien immer wieder Notare, die Testamente eröffnen. Tatsächlich werden Testamente tagtäglich in deutschen Gerichten durch Rechtspfleger eröffnet. Sie sorgen dafür, dass die Erben Nachricht von der Erbschaft erhalten und sie sichern auch den Nachlass, falls sich die Erben nicht ohne Weiteres ermitteln lassen. Doch dies ist nur eine Aufgabe des Rechtspflegers. Die Tätigkeit ist vielseitig und überaus interessant.

Rechtspfleger sind in allen Bereichen der Justiz zu finden. Der Rechtspfleger gehört dort zum ersten Einstiegsamt der Laufbahngruppe 2 - Fachrichtung Justiz - (vormals gehobener Dienst A 9 bis A 13)

Es ist nicht einfach, sein Aufgabengebiet zu beschreiben, da es sich ständig fortentwickelt. Zu Anfang haben Rechtspfleger (früher Gerichtsschreiber) für Richter Entscheidungen vorbereitet. Als die Aufgaben der Richter immer mehr anwuchsen, wurden auf die Gerichtsschreiber nach und nach Aufgaben und Entscheidungsbefugnisse verlagert. Mit der Übertragung der Entscheidungsbefugnis verbunden ist die sachliche Unabhängigkeit des Rechtspflegers. Das heißt, er entscheidet eigenverantwortlich und ist nicht weisungsgebunden. Er kann also durch einen Richter nicht angewiesen werden, einen Antrag zu befürworten oder abzulehnen. Mit dieser Eigenschaft unterscheidet sich der Rechtspfleger wesentlich von anderen Beamten des ersten Einstiegsamtes der Laufbahngruppe 2 - Fachrichtung Justiz - (vormals gehobener Dienst)

Nach erfolgreichem Abschluss des Fachhochschulstudiums wird über Ihre Übernahme als Beamter/Beamtin auf Probe (Justizinspektor/in - Besoldung nach A 9) entschieden. Die regelmäßige Probezeiz dauert 3 Jahre. Danach können Sie zum Beamten/zur Beamtin auf Lebenszeit ernannt werden und so eine unkündbare Lebensstellung erwerben.